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Hubert Briechle

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Zitate von Hubert Briechle

Insgesamt finden sich 164 Texte im Archiv.
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Die Viper

Zwei Zähne lang und scharf wie Dolche,
sich bohren tief ins Fleisch als solche.
Ein Cocktail aus gefährlich’ Gift,
injiziert durch Kanülen hohl und spitz.
Der Schmerz raubt dir alle Sinne;
es versagt dir jede Stimme.
Die Proteine beginnen zu zerlegen
ganz genüsslich alle Arten von Geweben.
Du hast noch zehn Minuten Zeit
bis das Schlangenserum steht bereit.
Sonst war’s das jetzt gewesen
und du stehst an, um zu verwesen.


Quelle: "Quer durchs Leben - und darüber hinaus"
© Hubert Briechle

Grauer Sack

Mit dem Hubschrauber zu Tal geflogen,
dem grauen Sack gerade noch entflohen,
zählt er jetzt seine Knochen -
auch wie viele sind zerbrochen
beim Sturz in die Spalte,
in der ihn der Gletscher fast zermahlte.


Quelle: "Quer durchs Leben - und darüber hinaus"
© Hubert Briechle

Duktus

Was wär’ das für ein Luxus,
könnt’ ich stets ändern meinen Duktus.
Ich würd’ dann hübsche Frau’n betören;
ich täte keine mehr verstören.
Sie hingen eng an meinen Lippen
und die Stimmung würde niemals kippen.
Das wär’ an Harmonie nicht auszuhalten;
soll’n Männer lieber dummes Zeug doch
quatschen!


Quelle: "Quer durchs Leben - und darüber hinaus"
© Hubert Briechle

Vom Transrapid

Unser teurer Transrapid -
der nahm gleich zwei Mal Abschied:
im Emsland ist er auf den Bock gefahren,
dann wurde er nach Shanghai getragen.
Dort kopiert, hier eingestampft -
für Deutschland war’s ein riesen Krampf.


Quelle: "Quer durchs Leben - und darüber hinaus"
© Hubert Briechle

Würmer

Die Umwelt, sie war perfekt.
Leben sie auch natürlich gern im Dreck.
Sie graben die Erde um;
sie fressen in Kadavern herum.
Doch was wirklich war fatal:
Die Würmer waren digital.


Quelle: "Quer durchs Leben - und darüber hinaus"
© Hubert Briechle

Vergesslichkeit und ihre Folgen
Der Trapper liest in Pumas Fährte,
was jedoch nicht all zu lange währte:
Die Katze läuft im Kreis und kommt von hinten
angeschlichen;
der Westmann hat sich in die Hos’ geschissen.
Bibbernd fällt er ihr zum Fraß,
weil er das Laden seiner Knarre ganz vergaß.


Quelle: "Quer durchs Leben - und darüber hinaus"
© Hubert Briechle

Eigenwillig

Zwei Steine lernten fliegen,
aus Berges Höhen in die Tiefen.
Nur einer bog falsch ab -
und als hätte man’s gedacht:
Er landete als Implantat,
was macht aus Wanderers Kopf Salat.


Quelle: "Quer durchs Leben - und darüber hinaus"
© Hubert Briechle

Frauenraffinesse

Kaffee zum Frühstück - fast wie immer,
kredenzte ihm Frau Schimmer.
Doch er wäre gewesen entsetzt,
hätt’ er gewusst, das Getränk war versetzt
mit leichten Dosen von Strychnin;
geschmacklich übertüncht vom Koffein.
Die analgetisches Wirkung - oh wie klasse!
Da wollte er gleich noch ’ne zweite Tasse.
Doch nach einer starken dritten,
da konnte er nur noch zittern.
Schließlich kam die Atemnot
und war dann wie alle Ratten tot.


Quelle: "Quer durchs Leben - und darüber hinaus"
© Hubert Briechle

Das Treiben in der Borke

Nur heftiges Rammeln in Fichtleins Borke -
so ein Leben, das nennt der Berliner „echt knorke".
Das ist des Käfers einziger Sinn,
immer fixiert auf Weibchens Möse hin.
Doch der Specht - macht poch, poch, poch,
und holt sie beide aus dem engen Loch.
So kann der Nachwuchs nicht gedeihen.
Sie sollten einfach keine Fichten entweihen.


Quelle: "Quer durchs Leben - und darüber hinaus"
© Hubert Briechle

Fische unter sich

Der Füsilier, der Füsilier,
das ist ein schuppig’ Ungetier.
Er schwimmt so durch die Fluten,
und kann sich richtig sputen,
wenn er sieht einen Happen,
um sich ihn zu schnappen.
Kommt jedoch der Weiße Hai,
ist es mit der Freude schnell vorbei.


Quelle: "Quer durchs Leben - und darüber hinaus"
© Hubert Briechle