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Die Müh ist klein, der Spaß ist groß.
Man befriedigt bei dichterischen Arbeiten sich selbst am meisten und hat noch dadurch den besten Zusammenhang mit andern.
Der Geist des Widerspruchs und die Lust zum Paradoxen steckt in uns allen.
Die wahre Poesie kündet sich dadurch an, dass sie, als ein weltliches Evangelium, durch innere Heiterkeit, durch äußeres Behagen, uns von den irdischen Lasten zu befreien weiß, die auf uns drücken.
Sieh nieder, Zeus, Auf meine Welt, sie lebt. Ich habe sie geformt nach meinem Bilde, Ein Geschlecht, das mir gleich sei. Zu leiden, weinen, zu genießen und zu freuen sich, Und dein nicht zu achten, wie ich.
Welch eine himmlische Empfindung ist es, seinem Herzen zu folgen!
Von allen Geistern, die verneinen, Ist mir der Schalk am wenigsten zur Last.
Ein Fehltritt stürzt vom Gipfel dich herab.
Die Erkenntnis wächst in jedem Menschen nach Graden, die ein Lehrer weder übertreiben soll noch kann.
Alte Schuld rächt sich auf Erden.
Über allen Gipfeln Ist Ruh, In allen Wipfeln Spürest du Kaum einen Hauch, Die Vögelein schweigen im Walde. Warte nur, balde Ruhest du auch.
Feste Burg, um auszudauern, Ist des Mannes ehrne Brust.
In allen Künsten gibt es einen gewissen Grad, den man mit den natürlichen Anlagen, sozusagen allein erreichen kann. Zugleich aber ist es unmöglich, denselben zu über schreiten, wenn nicht die Kunst zu Hülfe kommt.
Gewöhnlich glaubt der Mensch, wenn er nur Worte hört, es müsse sich dabei doch auch was denken lassen.
Ich habe mein Leben damit zugebracht, alles zu bewundern.
Wieland, Christoph Martin] Wielands Seele ist von Natur ein Schatz, ein wahres Kleinod. Dazu kommt, dass sein langes Leben diese geistig schönen Anlagen nicht verringert, sondern vergrößert hat.
Quelle: Goethe in einem Gespräch mit Johann Daniel Falk am 25. Januar 1813
Pfingsten, das liebliche Fest, war gekommen, es grünten und blühten Feld und Wald, auf Hügeln und Höhn, in Büschen und Hecken übten ein fröhliches Lied die neu ermunterten Vögel.
Nun sag mir eins, man soll kein Wunder glauben!
Gott, wenn wir hoch stehen, ist alles; stehen wir niedrig, so ist er ein Supplement unserer Armseligkeit.
Es wandelt niemand ungestraft unter Palmen, und die Gesinnungen ändern sich gewiss in einem Lande, wo Elefanten und Tiger zu Hause sind.
Wie sonderbar ist es, dass den Menschen nicht allein so manches Unmögliche, sondern auch so manches Mögliche versagt ist!
Beim Kleinen beginnt alles, und je größer und mächtiger etwas werden soll, desto langsamer und scheinbar mühsamer wächst es.
Nur in dem, was der Mensch tut, zu tun fortfährt, worauf er beharrt, darin zeigt er Charakter.
Du, Geist der Erde, bist mir näher, Schon fühl ich meine Kräfte höher, Schon glüh ich wie von neuem Wein. Ich fühle Mut, mich in die Welt zu wagen, Der Erde Weh, der Erde Glück zu tragen.
Ein Kranz ist gar viel leichter binden, Als ihm ein würdig Haupt zu finden.
Geh! gehorche meinen Winken,
Nutze deine jungen Tage,
Lerne zeitig klüger sein:
Auf des Glückes großer Waage
Steht die Zunge selten ein;
Du mußt steigen oder sinken,
Du mußt herrschen und gewinnen,
Oder dienen und verlieren,
Leiden oder triumphieren,
Amboß oder Hammer sein.
Das sogenannte Romantische einer Gegend ist ein stilles Gefühl des Erhabenen.
Die Studien wollen nicht allein ernst und fleißig, sie wollen auch heiter und mit Geistesfreiheit behandelt werden.
Wo die Geselligkeit Unterhaltung findet, ist sie zu Hause.
In der Naturforschung bedarf es eines kategorischen Imperativs so gut als im Sittlichen, nur bedenke man, dass man dadurch nicht am Ende, sondern erst am Anfang ist.
Die größte Achtung, die ein Autor für sein Publikum haben kann, ist, dass er niemals bringt, was man erwartet, sondern was er selbst auf der jedesmaligen Stufe eigener und fremder Bildung für recht und nützlich hält.
Wie Goethe glaubte, sei der Kampf, den Schwärmerei, Vernunft und Einbildungskraft, die in der Seele dieses Dichters [Schillers] gekämpft, mit unverkennbaren Zügen seinem Gesicht eingegraben, und daraus entstehe in demselben die sonderbare Mischung von Schwermut, Freundlichkeit, Ernst und Zerstreuung.
Quelle: Goethe in einem Gespräch mit Johann Daniel Falk am 17. Junli 1792
Wo auch der Mensch seinen Überfluss hinwendet, ihm ist wohl dabei, am wohlsten, wenn er sich damit schmückt und aufputzt.
Man kann der Gesellschaft alles aufdringen, nur nicht, was eine Folge hat.
Jenes Apfels Leichtsinnig augenblicklicher Genuss Hat aller Welt unendlich Weh verschuldet
Halte dich nur im Stillen rein Und lass es um dich wettern, Je mehr du fühlst ein Mensch zu sein, Desto ähnlicher bist du den Göttern.
Alle Mystik ist ein Transzendieren und ein Ablösen von irgendeinem Gegenstande, den man hinter sich zu lassen glaubt.
Denken ist interessanter als Wissen, aber nicht als Anschauen.
Des Menschen Geist ist unbändig, ich besonders bedarf der Weite gar sehr.
Seht, liebe Kinder, was wäre ich denn, wenn ich nicht immer mit klugen Leuten umgegangen wäre und von ihnen gelernt hätte? Nichts aus Büchern, sondern durch lebendigen Ideentausch, durch heitere Geselligkeit müßt ihr lernen.
Quelle: "Lob der Erziehung. Aphorismen für Pädagogen" Hrsg. Winfried Hönes, Wiesbaden - 1988
Das Böhmen ist ein eigenes Land. Ich bin dort immer gern gewesen.
Wer von reiner Lieb entbrannt, Wird vom lieben Gott erkannt.
Bin ich nicht schon Maske genug?
Die Angelegenheiten unseres Lebens haben einen geheimnisvollen Gang, der sich nicht berechnen lässt.
Nichts wird ohne Opfer erreicht. Wenn das Mächtige, das uns regiert, ein großes Opfer heischt, wir bringen’s doch, mit blutendem Gefühl der Not zuletzt.
O schaudre nicht! Lass diesen Blick, Lass diesen Händedruck dir sagen, Was unaussprechlich ist.
Lebhafte Frage nach der Ursache, Verwechslung von Ursache und Wirkung, Beruhigung in einer falschen Theorie sind von großer, nicht zu entwickelnder Schädlichkeit.
Jede Frau schließt die andere aus, ihrer Natur nach: Denn von jeder wird alles gefordert, was dem ganzen Geschlechte zu leisten obliegt.
Nur männliche tüchtige Geister werden durch Erkennen eines Irrtums erhöht und gestärkt.
Jedem redlichen Bemühn
sei Beharrlichkeit verliehn.