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Soviel ist gewiß: wer einmal Kritik gekostet hat, den ekelt auf immer alles dogmatische Gewäsche, womit er vorher aus Not vorlieb nahm, weil seine Vernunft etwas bedurfte und nichts Besseres zu ihrer Unterhaltung finden konnte.
Quelle: "Aphorismen, Sentenzen und anderes - nicht nur für Mediziner"
5. bearb. Auflage - Johann Ambrosius Barth Verlag Leipzig - 1988
Das Vorurteil ist recht für den Menschen gemacht, es tut der Bequemlichkeit und der Eigenliebe Vorschub, zweien Eigenschaften, die man nicht ohne die Menschheit ablegt.
Und wenn alles, was man sagt, wahr sein muß, so ist darum nicht auch die Pflicht, alle Wahrheit öffentlich zu sagen.
Die Liebe ist ein unentbehrliches Ergänzungsstück der Unvollkommenheit der menschlichen Natur.
Leicht durchschaubar ist der Mann, das Weib verrät sein Geheimnis nie.
Der Körper ist nur die Form der Seele.
Das vernünftige Wesen muss sich jederzeit als gesetzgebend in einem durch Freiheit des Willens möglichen Reiche der Zwecke betrachten, es mag nun sein als Glied oder als Oberhaupt.
Leidenschaften sind Krebsschäden für die reine praktische Vernunft und mehrenteils unheilbar, weil der Kranke nicht will geheilt sein und sich der Herrschaft des Grundsatzes entzieht, durch den dieses allein geschehen könnte.
Das schlechthin Unbedingte wird in der Erfahrung gar nicht angetroffen.
Das Erhabene rührt, das Schöne reizt.
Stehende Heere sollen mit der Zeit ganz aufhören.
Wer sich zum Wurm macht, soll nicht klagen, wenn er getreten wird.