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Michael Rumpf

* 16.12.1948


Michael Rumpf wurde am 16. Dezember 1948 in Heidelberg geboren und wuchs in Bonn, Dublin und Mailand auf.

Ab 1969 studierte er Germanistik, Philosophie und Italianistik, erst in Bonn, dann in Heidelberg. 1974 legte er dort das erste Staatsexamen ab, arbeitete anschließend an einem Auftrag des Südwestfunks über das Problem der politischen Ausgewogenheit von Rundfunksendungen und war dann zwei Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter am Philosophischen Seminar.

Seit 1978 lebt er als Gymnasiallehrer und stellv. Schulleiter in Grünstadt/Pfalz. Seine 1980 veröffentlichte Doktorarbeit behandelt den Philosophen Walter Benjamin, über den er noch zwei Aufsatzsammlungen publizierte: Aporien und Apologie (1991) und Elite und Erlösung (1997).

Seit 1980 gibt Michael Rumpf die Literaturzeitschrift ZENO mit heraus. 1991 erhielt er den ersten Preis beim Kurzessay-Wettbewerb in Bayreuth und den dritten Preis für eine Erzählung im Limburg-Wettbewerb der Stadt Bad Dürkheim; 1998 den dritten Preis beim Wettbewerb "Buch des Jahres". 2005 den 1. Preis beim Aphorismen-Wettbewerb der Stadt Hattingen.

Als Übersetzer widmete er sich italienischen Klassikern und übertrug die "Asolaner Gespräche", Dialoge über die Liebe, von Pietro Bembo, der zu seiner Zeit nicht weniger bedeutend als Dante oder Petrarca war, und den "Galateo", einen Traktat über die guten Sitten, des Giovanni della Casa.

Veröffentlichungen:

  • Satzwechsel (1983 Aphorismen) Manutius-Verlag
  • Gedankensprünge (1986 Aphorismen) Manutius-Verlag
  • Die Zähmung des Geräuschs (1987 Hörstück)
  • Della Casa: Der Galateo. Traktat über die guten Sitten (Übersetzung 1988)
  • Gedankenfäden (1992 Aphorismen) Manutius-Verlag
  • Pietro Bembo: Asolaner Gespräche. Dialog über die Liebe (1992 Übersetzung)
  • Schnittstellen (1996 Aphorismen) Manutius-Verlag
  • Gefühlsgänge (1997 Essays) Droschl-Verlag
  • Haarrisse (2000 Aphorismen) Manutius-Verlag
  • Die Unruhe der Einzelheiten (2002 Erzählung)
  • Querlinien (2004 Aphorismen) Manutius-Verlag
  • Ausgelöst (2006 Gedichte)
  • Joseph Fürst de Ligne: Gedanken und Fragmente (Übersetzung 2007)

Querlinien
"Querlinien"
Haarrisse
"Haarrisse"
Schnittstellen
"Schnittstellen"

Zitate von Michael Rumpf

Insgesamt finden sich 331 Texte im Archiv.
Es werden maximal 12 Texte, täglich wechselnd, angezeigt.

Der Autor vermeidet, mit den Menschen zu sprechen, die er kennt, damit Menschen über ihn sprechen, die er nicht kennt.


Quelle: "Haarrisse"
© Michael Rumpf

Das Leben gibt die Leidlinien vor.


Quelle: "Gedankenfäden"
© Michael Rumpf

Mit entwickeltem Verstand werden auch die Ängste abstrakter.


© Michael Rumpf

Gegenwart rechtfertigt sich vor der Vergangenheit, indem sie von Fortschritt statt von Nachfolge spricht.


Quelle: "Haarrisse"
© Michael Rumpf

Abenteuerurlaub: Immer noch kämpfen wir lieber gegen Stromschnellen und Dschungellianen als gegen Karrierehengste und Familienbande.


Quelle: "Gedankenfäden"
© Michael Rumpf

Gewohnt, nur den eigenen Launen zu willfahren, wunderte er sich über alle, die fremden Einsichten folgten.


© Michael Rumpf

Blicke setzen sich in Unebenheiten des Gesichts fest wie Efeu.


Quelle: "Haarrisse"
© Michael Rumpf

Was ist das Plätschern im Schaumbad der Genüsse gegen den Sprung in die Strudel der Erkenntnis?


© Michael Rumpf

Keine Schönheitsoperation vermag das Kainsmal zu entfernen.


© Michael Rumpf

Das Bedürfnis, wie alle zu sein, übertrifft jenes, individuell zu sein: Man will sogar dann etwas Besonders sein, wenn alle etwas Besonderes sind.


Quelle: "Haarrisse"
© Michael Rumpf

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache. Und wer sonst?


Quelle: "Gedankenfäden"
© Michael Rumpf

Konventionen sind die Schwundstufe des Rituals. Daß Wahrheit auf Konvention beruhe, in dieser Floskel verkümmert, daß sie kein Ritual mehr sein darf.


Quelle: "Querlinien"
© Michael Rumpf