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Die Sterne

Ich sehe oft um Mitternacht,
wenn ich mein Werk getan
und niemand mehr im Hause wacht,
die Stern’ am Himmel an.

Sie gehn da, hin und her zerstreut,
als Lämmer auf der Flur;
in Rudeln auch und aufgereiht
wie Perlen an der Schnur;

und funkeln alle weit und breit,
und funkeln rein und schön;
ich seh die große Herrlichkeit
und kann mich satt nicht sehn,

dann saget unterm Himmelszelt
mein Herz mir in der Brust:
"Es gibt was Bess’res in der Welt,
als all ihr Schmerz und Lust."

Ich werf mich auf mein Lager hin
und liege lange wach
und suche es in meinem Sinn
und sehne mich darnach.


Matthias Claudius