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Z wie Zaungastigkeit

Die sogenannten Behavioristen, die die Ansicht vertreten, das die Tat und nicht der Täter im Focus der wissenschaftlichen Betrachtungsweise stehen muß, unterliegen zweifellos einem grundlegenden Irrtum. Der psychoanalytische Ansatz von Freud und dessen Nachbetern hingegen stellt wiederum nichts anderes als einen psychologischen Surrealismus dar, der sich als Wissenschaft tarnt, so wie sich der den Opportunismus fördernde Behaviorismus gern als Humanismus ausgibt. Der einzig richtige Ansatz ist der zaungastige Standpunkt, der die Zäune akzeptiert, die sich zwischen dem Strebenden, dem Suchenden, Forschenden einerseits und dem Wissen, der Erkenntnis andererseits aufbauen, ein wahrer Stacheldrahtverhau, den zu durchdringen oder zu überwinden menschlicher Geist niemals ausreichen wird. Vor allem die Suche nach einem obskuren Sinn im menschlichen Leben oder in der gesamten belebten und unbelebten Materie überhaupt, die muß aufgegeben werden. Sinnfindung kann es nicht geben, von daher führt die Suche dahin auch nicht zur Befreiung von Selbstzweifeln und ähnlichen Dingen. Sinn, Zweck und Ziel sind im Gegenteil die Zwangsjacken, die das befreiende Gelächter unterdrücken und ersticken wollen.


Quelle: "Fletcher's Zynisches Wörterbuch oder Zaungarstige Gedanken"
© Werner Fletcher
Werner Fletcher